Montag, 14. März 2011

Ausbildung der Bergungsgruppen im März und so

Der letzte Dienst zur Ausbildung der Einsatzkräfte des THW Schwelm stand ganz im Zeichen der Ortung und Rettung von Personen. Als Truppführer gehört es auch zu meinen Aufgaben, die erste Bergungsgruppe auszubilden. Meistens dann, wenn ich als Vertreter des Gruppenführers auftreten muss. Für den Dienst im März standen also die Rettungsgrundlagen zur Wiederholung und die Ortung von Personen auf dem Ausbildungsplan. Wie bei jedem Ausbildungsdienst beginnt der Tag mit den theoretischen Grundlagen der auszubildenden Themen. Dabei wurden die einzelnen Rettungsmethoden dargestellt, Vor- und Nachteile erörtert und fiktive Beispiele mit einbezogen. Die Einsatztaktik der Bergungsgruppen bei Ortungsaufgaben ist sehr übersichtlich und beschränkt sich bei den zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Ruf-, Klopf- und Horchmethode. Diese Methode wird detailliert dargestellt, zusätzlich werden aber auch noch die biologische und technische Ortung erklärt. Zusätzlich habe ich im Rahmen der Ortung die Flächenortung von Personen mit einbezogen. Auf dem nachstehenden Bild ist eine kleine Suchkette zu sehen, so wie man sie auch aus dem Fernsehen kennt, wenn vermisste Personen gesucht werden. Auch diese Aufgaben können auf die Helfer zukommen, sie stehen seit dem letzten Dienst nun nicht mehr vor unbekanntem Terrain.
Wichtig für die Einsatztaktik der Bergungsgruppe ist, dass nicht nur die Unterführer umfangreiche Kenntnisse zur Rettung von Personen im Bergungseinsatz erlangen, sondern auch die Helfer. Das garantiert im Einsatzfall eine schnelle und kompetente Hilfe. Ich als Truppführer muss nicht nur wissen welchen Helfer ich wofür einsetzen kann, ich muss ebenso anstelle meiner Helfer treten können aber vielmehr noch meine Helfer fachlich bei der Erfüllung der Einsatzaufgaben leiten, und das direkt an der Schadenstelle. Glücklicherweise ist der Kalte Krieg vorbei und auch die Bedrohung durch einen Verteidigungsfall ist geringer geworden, sodass die Bergungsgruppen ihre originäre Aufgabe, nämlich die Bergung von Personen aus zerstörten Gebäuden in großflächigen Schadensgebieten, nicht mehr erfüllen müssen. Generell lässt sich anhand der Einsatzzahlen aber ein anderes Phänomen verzeichnen. Die Hilfe des Technischen Hilfswerks ist gefragter denn je. Sei es die Beseitigung von Sturmschäden oder die Befreiung PKWs auf verschneiten Autobahnen oder aber auch die Hilfeleistung bei markanten Wetterereignissen an sich, ausgerückt wird von Jahr zu Jahr öfter. Was bedeutet das aber für das Technische Hilfswerk? Wir stehen vor neuen, vielfältigeren Aufgaben. Diese zu erfüllen mag im ersten Moment einfach zu erscheinen, jetzt kommt aber das Problem. Gesellschaftlich bewegen wir uns weg von einer Gesellschaft, die die Gemeinschaft und den Zusammenhalt lebt. Dazu gehören nicht nur Aktivitäten in Vereinen, Parteien, Gewerkschaften oder Courage in Alltagssituationen, nein, dazu gehört auch die Teilnahme der Bürgerschaft an der Gefahrenabwehr. Diese große Aufgabe, die in den nördlicheren bzw. ländlicheren Gebieten Deutschlands hauptsächlich von ehrenamtlichen Feuerwehrkräften getragen werden, steht vor einer Herausforderung. Nachwuchskräfte sind rar geworden, der Lebenswandel zwingt die Leute zu mehr Egoismus und zu einem weniger an Miteinander. Das zu ändern muss auch auf dem Plan des THW auftauchen, besser aber auch auf dem Plan sämtlicher handelnden Akteure in Politik und Gesellschaft. Auf dem Weg sei eine meiner besten Leitsätze gesagt: Gewinn durch Investition zahlt sich immer aus! Und so werde ich auch weiterhin in den Katastrophenschutz investieren, nicht finanziell, aber mit Ideen und Engagement.

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