Montag, 15. November 2010

Hattingen hat H²O - Hochwasser im EN-Kreis

Eigentlich hatte ich mich auf einen ganz normalen Ausbildungsdienst-Samstag vorbereitet, der bis zu Oberkante Unterlippe vollgepackt mit theoretischen Einsatzgrundlagen sein sollte. Die fünf Phasen der Bergung, Gefahren der Einsatzstelle und die Systematik der Schadenstelle standen auf dem Plan. Bekommen haben wir etwas ganz anderes.

Aufgrund der aktuell großen Nachfrage aus meinem näheren ehrenamtlichen Umfeld muss ich anfügen, dass ich mir an diesem Morgen extra auch eine frische Unterhose hab angezogen ;-)

Ich überspringe jetzt einfach mal einen groben Teil und komme nun mitten ins eigentliche Thema. Die erste Bergungsgruppe saß im Besprechungsraum und wir dachten über den Unterschied zwischen Knick- und Biegespannung nach, als der Zugtruppführer uns zwischen Bauelementen und nicht fachgemäßen Beispielen heraus in die Realität zog. "Ausbildung abbrechen wir haben nen Einsatz!"

Zwischen Überprüfung der PSA und dem richtigen Sitz des MFA schnappte ich ein paar Einsatzparameter auf. Gasexplosion! Hmm... dachte ich vor mir hin. Was es wohl heute zu Essen gibt?!?

Gasexplosion? Da im EN-Kreis bei MANV-Lagen gerne die Sirene geschaltet wird und die Schadenstelle nicht weit von der Unterkunft gelegen ist, konnte es sich nur um eine Übung handeln. In einem Fachwerkhaus soll es zu einer Gasexplosion gekommen sein, etwa 6 Menschen werden dort vermutet. Mein Gruppenführer teilte uns noch schnell mit, dass wir nur über die zweite Etage in das Gebäude eindringen könnten und tauchte - natürlich nachdem wir schon die volle Absturzsicherung angelegt hatten - mit folgendem Satz wieder auf: "Ihr könnt abbrechen, wir haben jetzt wohl einen echten Einsatz!" Na gut... dachte ich vor mir hin. Ob es wohl heute noch etwas zu Essen gibt?!?

Einsatzkräfte sammeln sich an der Unterkunft, gemeinsames Abrücken gen Einsatzstelle in Richtung Hattingen. Auf der Anfahrt habe ich ungewollt gelernt, dass Pferdeblut besser schmeckt als Schweineblut und das Langeweile für Einsatzkräfte geradezu tödlich sein kann. Wir haben nicht Blut aus Gläsern getrunken, es sind auch keine Kräfte zu Schaden gekommen. Von der Feuerwache Hattingen-Mitte ging es dann mit Sonder- und Wegerechten in Richtung Schadenstelle, eine kleine Flussaue die sich über Nacht in einen reißenden Bach verwandelt hatte. Wir befreiten den Flusslauf von Treibgut und warteten auf Sandsäcke. Man kann kaum glauben was da so alles angespült wird. Okay... dachte ich vor mir hin und aß die leckere Erbsensuppe. Zwischenzeitlich sind wir nämlich in den Bereitstellungsraum gefahren und haben gefuttert. Natürlich aufgeteilt, die Einsatzstelle durfte nicht aus den Augen gelassen werden.

Irgendwann - zurück an der Einsatzstelle - kam der Wechsellader der Feuerwehr Hattingen und brachte uns Sandsäcke, die wir prophylaktisch auf einer Wiese platzierten.

Soviel zum Samstag!

Es ist mittlerweile Sonntag und ich liege im Bett. Telefon kingelt... Handy klingelt... SMS kommt an... Ich lese SMS... "Birkholz hat angerufen, du hast einen Einsatz" Ich reibe mir die Augen... stelle fest das meine Eltern mich versucht haben zu erreichen... denke über die Umstände nicht weiter nach und versuche im Halbschlaf die Unterkunft zu erreichen. Angekommen alarmiere ich zwei Leute aus meiner Gruppe und harre der Dinge. Glücklicherweise sollten wir nur zur Unterstützung bei der Verlastung von Sandsäcken helfen. Bevor ich vor kurzer Zeit Truppführer der ersten Bergungsgruppe wurde hat man mal zu mir gesagt: "Beim THW bist du mal Truppführer der B2, es kann aber schnell passieren das du auf einmal als Gruppenführer einer anderen Gruppe da stehst!" So war es dann auch! Unter Kommando des Gruppenführers der zweiten Bergungsgruppe war ich an diesem Tag mal Truppführer der zweiten Bergungsgruppe.

Es gab an den Tagen außer Erbsensuppe auch noch Nudeln mit Tomatensauce und Grünkohl mit Mettwurst!


Im Einsatz waren:

- Alle!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Yo, Adrian!

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